Theater-AG der Erprobungsstufe präsentiert schaurig-schrilles Bühnenspektakel

Trotz winterlichem Schneetreiben spielen die 14 Darstellerinnen aus den Klassen 5 und 6 vor vollem Haus und das gemischte Publikum lässt sich von diesem gut aufgelegten, äußerst spielfreudigen Ensemble gern ins vermeintlich gespenstische London entführen.

Zunächst lernen wir die etwas aus der Zeit gefallene Familie englischer Burggeister kennen, deren Tochter Stacey (Lanika Frech) es in die fortschrittlichere Metropole zieht. Gemeinsam mit dem unvergleichlichen letzten schottischen Sumpftaucher namens Herkules Schlammschleuder (herrlich verkörpert von Amalia Kagel) macht sie sich auf und landet tatsächlich im Hause des britischen Premiers, der nicht Johnson, Truss oder Sunak heißt, sondern Mr Miller (Lena Hillebrecht). Da dieser etwas länger im Amt verweilen will als so mancher seiner Vorgänger*innen, kommen ihm die ungebetenen Besucher gerade recht, um seinen Rivalen Mr. Bulldog (Ariane Gimborn-Martin) mithilfe von Geisterspuk für immer aus der Downing Street zu vertreiben. Hierbei ist es äußerst praktisch, dass Stacey & Co durch Wände gehen und schaurig heulen können!

Das gespenstische Treiben wird mit schönen Bühneneffekten eindrücklich untermalt, da sausen die Schädel durchs PZ und der Bodennebel tut sein Übriges. Das Bühnenbild ist clever konstruiert, sodass fliegende Wechsel zwischen Downing Street No 10 und dem musealen Geisterschloss möglich werden und alles ist konsequent „very British“ angehaucht mit Union Jacks auf dem Sofakissen und King Charles´ Konterfei an der Wand.

Es ist diese Liebe zum Detail, die sich durch die Inszenierung zieht und auch in den herrlichen Regieeinfällen von Felix Aktas sichtbar wird: da kämpft die rückständige Geisterfamily mit einem alten Schnurtelefon oder das Sumpfmonster wird zur reglosen Statue unter dem Sofaüberwurf.

Anlässlich dieser gelungenen Premiere von Stefan Schroeders Stück „Geister in Downing Street“ möchte man sich ganz geistertypisch mit etwas Rotem zuprosten und hinsichtlich der Pläne von Stacey und Co, das LGD anlässlich des 50-jährigen Schuljubiläums in ein Geister-Gymnasium zu verwandeln, den Kopf unter den Arm nehmen.

Keep calm and carry on! Wir freuen uns auf das nächste Stück dieses großartigen Ensembles!