Unter dem Titel „Die Stunde der wahren Empfindung“ fand am 28. Januar das diesjährige Kammerkonzert mit Lesungen am Leibniz-Gymnasium statt.
Für die Empfindungen beim zahlreich erschienenen Publikum waren dabei die abwechslungsreichen musikalischen Beiträge zuständig. Von Bach und Händel über Beethoven bis zu Chopin reichte das Programm der jungen Tasten- und Saitenvirtuosen, aber auch zeitgenössische E-Musik von Ludovico Einaudi oder Yann Tiersens „Amelie-Thema“ war zu hören. Pop und Singer-Songwriting kamen aber auch nicht zu kurz, zwei kurze Klavierstücke von Matha Mier boten Jazz und Blues.
Als literarischer Kontrapunkt zu dieser Weltläufigkeit dienten die Texte Harald Martensteins, die deutsche Befindlichkeiten und Eigenheiten ironisch sezierten: unsere Ikea-Sucht, Nörgelei und Unfähigkeit zur unschuldigen Plauderei. Aber auch unsendbare „Tatorte“ und die rapide steigende Zahl von Nichtschwimmern wurden witzig unter die Lupe genommen.
Den Schlusspunkt eines durchweg inspirierenden, bewegenden und manchmal auch tanzbaren Abends bildete die bisher beste Coverversion des 90er-Jahre-Heulers „Ryth’m of the night“ in der umwerfenden Besetzung Schlagzeug, Gitarre, Klavier, Querflöte, Posaune und Fagott. Chapeau!
