Straight from the Heart – Herzensmonologe…

Wegen Corona musste auch die Theater-AG der Oberstufe umdisponieren. Am Dienstag, 07. September war es so weit und die Schülerinnen und Schüler konnten ihre filmische Theaterperformance endlich vor Publikum vorführen.

Die Besucher*innen im gut gefüllten Pädagogischen Zentrum durften erleben, wie die 10 jungen Darsteller*innen mittels selbstverfasster szenischer Monologe auf eindrucksvolle Weise Einblicke in die Gefühlslagen Jugendlicher gewährten. Unerwiderte Liebe, gesellschaftlicher Druck, Mobbing auf dem Schulhof und das persönliche Erleben der Coronakrise wurden auf sehr individuelle Art behandelt und in Eigenregie in loser Szenenfolge filmisch umgesetzt, wodurch ein ganz besonderes und ungeschminktes Zeitdokument entstanden ist, das dem Ensemble eine starke Stimme gibt und eine unmittelbare Wirkung auf das Publikum hat, selbst wenn dieses Mal die Darsteller *innen nicht live auf der Bühne agierten.

Da berichtet Larissa Jansen von der Langeweile in Quarantänezeiten, die dazu geführt hat, dass sie sogar die Rezepte ihres Thermomix auswendig gelernt hat. Luca Paulis Sternenmetaphorik veranschaulichte, dass selbst in negativen Erfahrungen etwas Gutes steckt; Marquis Neubert bringt gar drei Musikvideos ein, in denen er durch eigene Hiphop-Stücke ihre schwankenden Gefühle authentisch und bewegend ausdrückt. Und Giana El-Saytari und Inga Zirwes rechnen ordentlich ab, mit den Normen die an sie als junge Frauen tagtäglich herangetragen werden, eindringlich bebildert durch Bleistiftzeichnungen. Das einfühlsame Klavierspiel von Alina Mandel untermalte viele Szenen auf stimmungsvolle Art und Weise.

Die Regie des Abends lag in der Hand von Theaterpädagogin Nicole Kassanke, unterstützt von Schauspielerin und Regisseurin Aida Kozar, die im Rahmen des „Landesprogramms NRW: Kultur und Schule“ die Produktion mitgestaltet hat. Die Lehrkräfte Susanne Rosier und Dennis Berrendorf waren für den Schnitt und die filmische Endbearbeitung verantwortlich. Jedoch sind es vor allem die Mitglieder des Ensembles selbst, die mit dem Medium Film experimentell umgehen und ihre ganz persönlichen Texte mutig, stilistisch bunt und atmosphärisch dicht in Szene setzen.

Nach der 50-minütigen Filmpräsentation tauschten sich die Zuschauer*innen und das Ensemble bei einem Getränk auf dem Schulhof rege miteinander aus und man war sich einig, dass Schultheater – egal in welcher Form – nicht nur den schulischen Alltag bereichert und hoffentlich bald wieder uneingeschränkt auf der Bühne stattfinden darf. Für Interessierte gibt es den Film auch hier auf der Homepage.